Samstag, 26. September 2015

Austauschschüler-Treffen

Hallöchen :),

dieses Wochenenden war das erste Treffen aller Austauschschüler mit unserer verantwortlichen Local Coordinatorin.
Wir haben uns alle in Silvercreek Plunge, ID zum Campen getroffen. Silvercreek Plunge liegt drei Stunden westlich entfernt von Weiser auf einem Berg, das heißt es rumpelt und pumpert etwa eine Stunde (!) lang während des Hinauf- bzw. Hinunterfahrens...

hat Bernie auf dem Weg "nach oben" gemacht


Nachdem wir am Freitag nur einen 1/2 day Schule hatten, konnten wir schon (relativ) früh wegfahren, was so viel heißt wie 16:30 Uhr. Dort haben wir uns ein "Apartment" (es gab nicht einmal eine Dusche) mit einer sehr gut befreundeten anderen Familie geteilt, die auch eine Austauschschülerin hat. Nachdem wir allerdings zu wenig Platz hatten, mussten fast alle am Boden schlafen, so auch ich. Überraschenderweise habe ich aber sehr gut geschlafen, muss an der guten Bergluft gelegen haben! :-D


Shaedyn und Camille



Wir haben also freitags ein bisschen Beach-Volleyball gespielt und in der Nacht in einem Thermalpool ("hot spring") gebadet! Es war richtig warm in der kalten Nacht!! Einfach gorgeous!
Danach hat Bernie (mein Gastpapa) ein Lagerfeuer für alle organisiert und wir haben S'Mores gemacht!


Ein S'More besteht aus einem gegrilltem Marshmallow, einem Stück Schokolade und zwei Graham-Kräcker (wie ein Sandwich)

Währenddessen haben wir  - die Austauschschüler - uns über unseren bisherigen Erfahren ausgetauscht. Ein Mädchen hat erzählt, dass es Schüler in ihrer Schule gibt, die nicht einmal wussten, was Europa ist!!!!!! Das war aber mit Abstand das "Lustigste", was irgendjemand von uns passiert ist (wenn es noch lustig ist...)!
Um nicht noch Schlimmeres zu erfahren (falls das überhaupt noch möglich ist!), sind wir danach zu Bett gegangen.



Ich bin mir nicht so ganz sicher, wo ich bei diesem Foto war... aber offensichtlich nicht DA!

Gegen Mittag sind meine Familie und mit der wir uns das Apartment geteilt haben wieder nach Hause gefahren, da wir beide Termine haben. Das Capping dauert nämlich eigentlich bis Sonntagnachmittag. Nachdem für mich aber mein Glaube und die Kirche sehr wichtig sind, möchte ich sonntags in die Kirche - 1. Priorität! Wie auch Mittwochabend 7 Uhr Youth-Group!

Hier sind die Menschen übrigens VIEL religiöser, als in Wien! Die Jugendlichen aus meiner Schule gehen (fast) alle in die Kirche und Youth-Group! Was mich besonders beeindruckt ist, dass es hier so viele verschiedene Glaubensrichtungen gibt. In Weiser sind die meisten Menschen Mormonen ("Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage") oder Christen (ist eine eigene autonome Religion). Hispanics (machen 40% in der Schule aus!) sind fast alle katholisch! :)
Aus dem Grund macht die Youth-Group bei den Katholiken auch am meisten Spaß! Mexikaner lachen noch mehr als Amerikaner und sind auch noch lauter! Außerdem sprechen sie Englisch und Spanisch gemixt :-D Und schlecht schauen sie am Rande erwähnt auch nicht aus...!


Montag beginnt Homecoming! Da hab ich sicher dann viel zu erzählen!
Bis dahin noch eine schöne Woche! Hab gehört, das Wetter in Österreich ist nicht so prickelnd, in Idaho ist es mit etwa 30°C nach wie vor heiß - außer in der Nacht :).

greetings from the hot Idaho,
Nina

Sonntag, 20. September 2015

Mein erstes Rodeo


Hey,

wie ihr in meinem Titel lesen könnt, ich war auf meinem ersten Rodeo! Ich glaube, bis jetzt das amerikanischste Event auf dem hier je war. Die Menschen, die es besuchen sind nämlich nicht "normal" angezogen, sondern tragen richtiges Cowboygewand. Das heißt: Cowboystiefeln, Westerngürtel, Hut und karierte Blusen bzw. Hemden. Ich bin mir vorgekommen wie in "Shang-High Noon" und gelegentlich auch wie in "Unsere kleine Farm"! :-D




das ist der Clown




Die letzten zwei Fotos stammen von der Eröffnung, die riesig war! Zuerst hat der Announcer über die Wettbewerber gesprochen - einer geht diese Woche noch mit dem Militär nach Afghanistan und kämpft dort für die Vereinigten Staaten. Danach haben wir die National Anthem gesungen, dann fielen ein paar Schüsse und schließlich begann das Rodeo! :)


Besonders hat mir das Bull riding gefallen, was aber ziemlich gefährlich war. Einmal ist der Reiter vom Stier hinuntergefallen und der ist über ihn getrampelt!! Das war ein Moment der Stille, denn der Reiter hat sich nicht mehr bewegt! Als aber dann ein paar Männer gekommen sind, um ihm zu helfen, ist er aufgestanden und tapfer (und mit viel Applaus) über das Feld gegangen (und dann wahrscheinlich direkt ins Krankenhaus...).
Das Team roping war auch ganz interessant, ist aber nach ein paar Minuten bissi fad geworden.

Der Höhepunkt für mich war aber definitiv der Schluss. Native-Americans haben sich in der Mitte des Platzes versammelt und einen Tanz vorgeführt - und das in echter Indianerkleidung! Das war richtig cool! Ich mein, ich hab ganz viele Winnetous gesehen! :-D



 Und jetzt kommts!: Ich hab sogar ein Foto mit einer waschechten Native-American! (Darauf bin ich schon ein bisschen stolz :))


Der Tag war wirklich ein Erlebnis und die ganze Reise wert. Wir sind ja am Freitag gleich nach der Schule von Weiser nach Walla Walla, Oregon gefahren (Fahrzeit: 3 Stunden) und haben dort bei Verwandten übernachtet. Am nächsten Tag (Samstag) sind wir nach Pendleton zum Rodeo gefahren. Es war übrigens das letzte Rodeo in diesem Jahr, abgesehen von der Weltmeisterschaft im Dezember in Las Vegas. 

Und bevor ich es vergesse, Samstagvormittag war ich in einem weiteren, neuen US-Bundesstaat! :-) -Washington!!


Wir haben dort einen Park besucht und ein bisschen Washingtoner Luft genossen. :)


eine Gangsterpose mit Bentley


Sonst gibt es nicht allzu viel Neues zu erzählen. Heute war ich wie immer in der Kirche und hab zum ersten Mal in der Sonntagsschule geholfen. Ich darf nun jeden Sonntag ein bisschen mitunterrichten! Die Kinder in "meiner" Klasse sind 5th und 6th grade, also 10-11 Jahre alt. 
Am Nachmittag war ich auf einer Geburtstagsparty in einer Pizzeria, die wirklich lustig war! Zwei mittlerweile ziemlich gute Freunde - Taylor und Wyatt - waren auch da und somit hatten wir sehr viel Spaß gemeinsam! :-D

Ich merke irgendwie, dass ich Teil dieser Gruppe hier werde. Die Freundschaften, die sich am Beginn langsam entwickelt haben, werden nun vertieft und auch tiefsinniger. Auch in meiner Familie bin ich schon richtig ein Teil geworden. Meine Gasteltern geben mir Aufträge, wir haben keine Unsicherheiten mehr voreinander (ich achte auch nicht mehr, wie ich vorm Fernseher sitze oder ob ich schön esse) und scherzen ständig miteinander. Und mit meiner Gastschwester Camille verstehe ich mich unglaublich gut! :)
In einem Satz: Ich fühl mich hier richtig wohl - und von jedem Tag an mehr (weil ich ein Teil von hier werde)!

In diesem Sinne wünsch ich allen, die das lesen eine schöne Woche :), 
Nina


Donnerstag, 10. September 2015

Labor Day

Hallo ;),

wie ihr ja schon am Titel sehen könnt, schreibe ich heute mal über den Labor Day. Er ist ein staatlicher Feiertag in den USA und auch als "Tag der Arbeit" bekannt.
Aus diesem Grund haben meine Gastfamilie und ich diesen Tag zum Relaxen genutzt und sind an einen großen Fluss nach Oregon gefahren. Dort sind wir mit Jennifers (meine Gastmama) Bruder Lance, seiner Frau und seinen vier Kindern Waterski und Kanu gefahren!
Eigentlich dachte ich ja, Kanu fahren sei schwer, aber eigentlich hab ich ziemlich schnell herausen gehabt, wie es funktioniert. :-D
Leider hab ich kein Foto davon gemacht, aber ich hab mal gegoogelt und ein Bild gefunden, dass exakt so ausschaut wie das Kanu mit dem ich gefahren bin! :)

   

Ich hab sogar 2 gefunden! :-P


Danach sind wir nicht direkt nach Hause gefahren, sondern noch am Gipfel eines Berges stehen geblieben und haben die Aussicht genossen.





mit meiner Gastschwester Camille

Schließlich fuhren wir noch durch die Stadt Huntington an der Grenze Idaho - Oregon. Die Stadt erinnert ein bisschen an eine Geisterstadt, da die meisten Restaurants und Geschäfte unbesucht sind... irgendwie gruselig! Allerdings hat sie auch beeindruckende Geschichte:


Wenn man genauer hinschaut, steht nämlich nicht nur "Clark's Cafe" auf der Mauer, sondern...?
Wer hat's gefunden?
"All white help". Was soviel heißt, wie das Café war nur für Weiße - nicht für Afroamerikaner. Die Aufschrift stammt noch aus der Zeit der Rassentrennung der USA. 
Ich war wirklich überrascht, dass es nicht übersprüht wurde, sondern immer noch klar lesbar ist...

Nach diesen vielen und zum Teil auch aufwühlenden Erlebnissen, sind wir schließlich nach Hause gefahren (und in unsere Betten gefallen). 

Im diesem Sinne, wünsche ich allen eine gute Nacht (bei mir ist es gerade 23 Uhr)!


Nina :)

Samstag, 5. September 2015

ersten Eindrücke und 1. Football-Game!!!

Hello :),

in den letzten Tagen habe ich mich nun schon gut eingelebt! :-D Die Sprache fällt mir schon vieeel leichter - es ist überhaupt keine Hürde mehr. Ich spreche einfach drauf los und es (meistens) auch richtig. Meiner Meinung nach ist das eindeutig ein Fortschritt und ich bin auch ein bisschen stolz! :-P

Trotzallem gibt es einiges, was anders ist - manchmal auch komisch... Das ist meine Top 10 - Liste:
  1. Die Menschen hier sind viel spontaner, als in Österreich! Oft entscheiden sie ein paar Minuten vorher, dass sie auf eine Party gehen oder zu einem Spiel. Planen gibt es hier nicht wirklich!
  2. Die Kühlschränke sind riesig und jeder hat einen Eiswürfelspender. 
  3. Es gibt KEINE Gehsteige. Amerikaner fahren ALLES mit dem Auto.
  4. Überall gibt es Klimaanlagen und manchmal ist es sooo kalt, dass man trotz Jacke friert!! (In Government zum Beispiel...)
  5. In der Schule schreiben ALLE mit Bleistift. Dass ich mit Füllfeder schreibe, hat sie so perplex gemacht, dass ich bereits zum Hauptgesprächsthema geworden bin...
  6. Man hat nur eine große Pause (Lunch), die 25 Minuten dauert (was ich zu kurz für ein Mittagessen finde). Zwischen den Stunden sind 5 Minuten um den Raum zu wechseln und die Sachen aus dem Locker zu holen. 
  7. Alle werden so akzeptiert wie sie sind, was vor allem bei der Kleidung auffällt. Es gibt alle Outfits - vom Kleid bis hin zum Sweetshirt gibt es einfach alles! Mädchen tragen übrigens häufig High Heels.
  8. Jugendliche, vor allem boys schauen viel älter aus! Sie sind größer und ziemlich muskulös. Klassische Football-Spieler halt :)
  9. Die Menschen hier sind generell viel freundlicher und offenherziger (Small Talk)! Ich werde ein bis zweimal pro Woche auf eine Party eingeladen (und fast täglich gefragt, ob ich zu einem Game oder Shoppen mit gehe)!
  10. Wenn du etwas gut gemacht hast, sagen es dir Amerikaner gleich, was sie meistens mit "Good job!" tun. Was ich interessant finde ist, dass sie es ständig machen, wodurch man an Selbstbewusstsein gewinnt!

Am Donnerstag hatten wir in Anatomy unseren ersten Test! Ich hatte richtig Angst, da ich die Wörter nicht einmal verstanden habe... Also habe ich erstmal "Vokabeln" gelerernt (spleen, spinal cord, ligaments, integumentary...) und dann den eigentlichen Stoff. 
Und siehe da, wir haben ihn gestern zurückbekommen:


Alle Punkte!!!!!!!!!!! :-D
Als ich ihn zurückbekommen habe, haben sich auch die anderen Schüler und meine Lehrerin für mich gefreut! :) 
Ich bin  sooo happy! Mein erster Test = A+! Hoffe mal, dass es so weiter geht!


Freitag war ziemlich hektisch. Schule, Cross Country und um 7 Uhr begann das erste Football Game!!
Obwohl es eiskalt war (es hat in der Nacht stark abgekühlt), war es awesome! Ich kenn die Regeln zwar immer noch nicht, aber weiß inzwischen worum es geht :-D






Während des Spiels haben die Cheerleader durchgehend "durchgetanzt". Nachdem ich ja auch cheer, hab ich natürlich mitgemacht :) was auch sehr gut gegen die Kälte war!




Leider haben wir verloren... 56 vs 12... aber es war trotzdem toll und a lot of fun! :)

Danach war noch eine Party in der Schule, aber ich war zu müde um das noch richtig genießen zu können.  Um 1 Uhr konnte ich dann endlich in mein Bett fallen und lange schlafen! :)

Nina